August: Zitrone – Citrus medica L. (Die gemeine Citrone)
Plenck Bd. 6, Tab.579
Kaum eine Pflanze wird so oft mit der Kultur der Mittelmeerländer in Verbindung gebracht, wie die Zitrone. Zitrusfrüchte galten lange als Inbegriff des sonnigen Südens. Die Zitrone wächst auf halbhohen, immergrünen Bäumen. Die länglich-ovalen Früchte mit gelber oder grün-gelber Schale haben, aufgrund der enthaltenen Zitronensäure und des Askorbinsäureanteils, einen sehr sauren Geschmack.
Seit dem 13. Jahrhundert werden Zitronen in Europa kultiviert, zunächst in Sizilien und Spanien. Schon aus dem Mittelalter sind Rezepte mit Zitronen überliefert.
Ab dem 16. Jahrhundert wurden die Pflanzen auch nördlich der Alpen gezüchtet. Im Barock waren die Pflanzen wegen ihrer dekorativen Funktion in der Gartenarchitektur sehr beliebt und durften in keiner Orangerie fehlen. Aufgrund des sich aus der antiken Literatur ergebenden Symbolgehalts – man verstand die Zitronen als die goldenen Äpfel der Hesperiden – aber auch wegen ihres Duftes und Geschmacks waren die kleinen Bäume in ganz Europa begehrtes Zierobst.
Ebenso im 18. Jahrhundert wurde die medizinische Verwendung Zitrusfrüchte eingeführt. Die enthaltene Askorbinsäure (Vitamin C) wurde zum tauglichen Mittel gegen den bis dahin, besonders bei Seereisenden gefürchteten Skorbut. Folglich führt auch Plenck diese Verwendung an erster Stelle an als eines der besten Mittel zur Verhinderung und Heilung des Scorbuts. Darüber hinausgehende Anwendungsmöglichkeiten erscheinen hier nach heutigen Gesichtspunkten bereits schwieriger verständlich. Auch hat man denselben [Zitonensaft] beym Erbrechen, in der Gallenkolik, in der Gelbsucht, und dem Blasensteinen und den hysterischen Herzkrämpfen nützlich befunden.
Vitamin C wirkt antioxidativ und wird auch heute noch bei grippalen Infekten gerne eingenommen. Erst in den letzten Jahren gab es erstaunliche Studienerfolge mit Versuchen von hochdosiertem Vitamin C bei intravenöser Verabreichung in der Krebstherapie.
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