Das Reservespital Nr. 2 in PARDUBITZ / PARDUBICE in Böhmen 1914 – 1918
Folge 8.4.1 – Ärztinnen und Ärzte
Die Ärzte im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 (1915-1918)
G – H (1.Teil)
GALA, Johann
Geboren 1885.
Er diente im Range eines Assistenzarzt-Stellvertreters vor dem Krieg im Garnisonsspital Nr. 11 in Prag und wurde im Mai 1912 zum Infanterieregiment Nr. 3 versetzt https://de.wikipedia.org/wiki/K.u.k._Infanterieregiment_%E2%80%9EErzherzog_Karl%E2%80%9C_Nr._3. Ende 1913 war er Arzt in der Stadt Podiebrad https://de.wikipedia.org/wiki/Pod%C4%9Bbrady.
Nach Kriegsbeginn wurde er Anfang August 1914 außer Dienst gestellt und dem Korpskommando Nr. 9 in Leitmeritz (als Oberstabsarzt der Reserve) „zur Verwendung bei stabilen Sanitätsanstalten im Mobilisierungsfall“ zur Verfügung gestellt.
- August 1914 Außer Dienst werden versetzt
Nach Übernahme des Kriegsspitals/Reservespitals Nr. 2 in Pardubitz in der zweiten Hälfte des Jahres 1916 war er dem Spital kurze Zeit dienstzugeteilt.
GASSAUER, Ferdinand
Geboren 1881 in Weschitz (Běšice) https://www.heimatkreis-kaaden.de/weschitz.htm.
Er promovierte an der deutschen Universität in Prag am 13. Juli 1910 und war vor Kriegsbeginn Badearzt in Karlsbad https://de.wikipedia.org/wiki/Karlsbad.
1913 war er im Kaiser-Franz-Josef-Hospital in Karlsbad https://de.wikipedia.org/wiki/Karlsbad angestellt.
Im Range eines Landsturmassistenzarztes war er zumindest seit Ende 1917 im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz tätig.
- Juli 1917 Kriegsbeförderungen
GELLER, Jakob
Geboren 1872 in Fokschan/Rumänien https://de.wikipedia.org/wiki/Foc%C8%99ani.
Er studierte an der Universität in Wien Medizin und promovierte hier am 16. Juni 1899. Vor dem Kriege war er praktischer Arzt in Sadagora/Bukowina https://de.wikipedia.org/wiki/Sadhora.
Er war dem Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz seit 15. Juli 1915 als „Okulist“ (altes Wort für Augenarzt) zugeteilt und arbeitete in der 1. Abteilung/Sektion.
- Dezember 1903 im Hotel „Zum Schwarzen Adler“ in Czernowitz gemeldet; aus Fokschani
Nach dem Krieg war er als praktischer Arzt im neunten Bezirk in Wien, Mariannengasse 25, gemeldet (Lehmanns Anzeiger 1919).
GLASER, Heinrich
Geboren 1869 in Wigstadtl/Wegstädtl https://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%ADtkove
Er diente vor dem Krieg im Infanterieregiment Nr. 90, wo er auch im Oktober 1900 zum Regimentsarzt 2. Klasse befördert worden war. In seiner Heimatstadt war er vor dem Krieg Fabriksarzt.
Er dürfte im letzten Kriegsjahr 1918 nach einer „Felddienstverwendung“ vom 6. Jänner 1918 bis April 1918 dem Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz zugeteilt gewesen sein, da sein Name im Oktober 1918 im Verzeichnis der hier zugeteilten Ärzte als „krankheitshalber beurlaubt“ angeführt wird.
- Juni 1916 Kriegstrauung
GÖTTE, Christian Adriaan
Er war holländischer Staatsbürger mit Wohnsitz in Haarlem https://de.wikipedia.org/wiki/Haarlem, hatte in Leiden https://de.wikipedia.org/wiki/Leiden_(Stadt) Medizin studiert und 1910 hier promoviert. Er spezialisierte sich auf das Fach Gynäkologie und galt als guter „Gynäkologie-Chirurg“.
Er bat in einem an Professor Anton Eiselsberg https://de.wikipedia.org/wiki/Anton_von_Eiselsberg 1916 gerichteten Brief um die Zuteilung als chirurgischer Assistent im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz.
Mitte März 1917 trat er dann seinen Dienst in der 5. Abteilung/Sektion an.
Sein Aufenthalt war jedoch nur von kurzer Dauer; am 12. Juni 1917 bat er das Kriegsministerium in Wien „um seine Entlassung aus [dem] Dienstverhältnisse mit 1. Juli 1917, da er in Existenzangelegenheiten dringend in seine Heimat zurückkehren muss.“
GOLDFELD, Johann
Geboren 1865 in Stanislau https://de.wikipedia.org/wiki/Iwano-Frankiwsk, studierte er in Graz Medizin, wo er auch 1891 promovierte.
Von 1891 bis 1895 war er dann an der Kinderklinik in Graz beziehungsweise im Krankenhaus Rudolfstiftung in Wien tätig.
1895 ließ er sich dann in Czernowitz/Bukowina nieder und eröffnete hier eine Praxis. Bald hatte er in seiner Ordination einen „transportablen“ Röntgenapparat zur Verfügung und hielt nicht nur in Czernowitz „populäre“ Vorträge über den Einsatz der Röntgenstrahlen in der medizinischen Diagnostik.
Bei Ausbruch des Krieges verlegte er im August 1914 sein Röntgeninstitut ins Landwehrspital in der Landwehrkaserne in Czernowitz.
Die Russen, die bald darauf die Stadt besetzten, zwangen ihn nach Westen zu flüchten.
Im September 1915 finden wir ihn in Mährisch Weisskirchen https://de.wikipedia.org/wiki/Hranice_na_Morav%C4%9B.
Im Jahr 1916 war er dann im Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz tätig.
- November 1895 Anzeige neuer Arzt in Czernowitz
- Mai 1898 Studium der Diagnostik mittels Röntgenstrahlen
- Juni 1898 Der transparente Mensch
- Jänner 1899 Der Röntgenapparat transportabel
- Dezember 1899 Die Volksuniversität in Galizien
- Mai 1899 Tod der Mutter
- März 1901 Vortrag „Über die neuesten Fortschritte der Medizin“
1901 Vortrag „Simulation und Unfall“
- August 1914 Zivilarzt Dr. Goldfeld hat sein Röntgeninstitut ins Landwehrspital verlegt
- September 1915 Für die ärztlichen Lesezimmer im Allgemeinen Krankenhausein Wien: er spendet für Guido Holzknecht https://de.wikipedia.org/wiki/Guido_Holzknecht zwanzig Kronen
HAVELKA, Franz
Geboren am 20. Dezember 1869 in Volanic/Bezirk Neubidschow https://de.wikipedia.org/wiki/Nov%C3%BD_Byd%C5%BEov in Böhmen.
Er studierte an der böhmischen Universität in Prag Medizin, wo er auch promovierte. Seit 1906 verheiratet, wurde er 1910 Vater einer Tochter.
Er schlug die Karriere eines Truppenarztes ein und diente vor dem Krieg in folgenden Garnisonen:
1896 Garnisonspital Nr. 3 in Przemysl
https://de.wikipedia.org/wiki/Przemy%C5%9Bl
1897 – 1907 Ulanenregiment Nr. 6 (u. a. in Rzeszow https://de.wikipedia.org/wiki/Rzesz%C3%B3w und
Debica https://de.wikipedia.org/wiki/D%C4%99bica
Seit 1. März 1910 war er Chefarzt des Infanterieregiments Nr. 94 und Abteilungschefarzt im Truppenspitale in Reichenberg https://de.wikipedia.org/wiki/Liberec.
Nach Kriegsbeginn war er „im Felde“ vom 28. Juli 1914 bis 25. Juni 1918 (mit einer Unterbrechung von Oktober 1914 bis Mitte Jänner 1915 infolge Verletzung: Splitterbruch des linken Unterschenkels).
Anschließend wurde er dem Kriegsspital/Reservespital Nr. 2 in Pardubitz zur Dienstleistung zugewiesen.
HAŠKOVEC, Ladislav/Ladislaus
- Mai 1866 in Bechin https://de.wikipedia.org/wiki/Bechyn%C4%9B, Böhmen; gestorben am 16. Januar 1944 in Prag
Er studierte Medizin an der böhmischen Universität in Prag, wo er 1891 auch promovierte. Nach weiteren Studien in Paris bei dem berühmten Neurologen Jean-Martin Charcot https://de.wikipedia.org/wiki/Jean-Martin_Charcot in Paris, war er von 1892 bis 1896 Assistent an der psychiatrischen Klinik in Prag. 1896 habilitierte er sich zum Privatdozenten für Neuropathologie an der Psychiatrischen Klinik in Prag; 1906 wurde er zum außerordentlichen Professor, 1919 zum ordentlichen Professor für Nervenkrankheiten an der Universität Prag ernannt. Er war auch Primararzt im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Prag.
Seine zahlreichen Arbeiten umfassen das Gebiet der klinischen, experimentellen, histologischen und sozialmedizinischen Forschung (Schilddrüse, Wirkung des Alkohols auf das Herz, traumatische Neurosen, Tabes dorsalis, Basedow, Akromegalie, Meralgia paraesthetica, Schreibkrampf, soziale Bedeutung der Nervenkrankheiten, Eugenik etc.).
Zur Biographie siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Ladislav_Ha%C5%A1kovec
Im Ersten Weltkrieg war er in der 4. Abteilung/Sektion (Neurologische Abteilung) des Kriegsspitals/Reservespitals Nr. 2 in Pardubitz tätig (1916/1917 war er hier einer der drei diensthabenden Neurologen).
Arbeiten von ihm im Volltext:
Neue Beiträge zur Pathogenese der Basedowschen Krankheit
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1900&size=45&page=35
Weitere Bemerkungen über die Akathisie 2 Teile
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1904&page=281&size=45
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1904&page=309&size=45
Über den Blutdruck bei einigen Nerven- und Geisteskrankheiten 6 Teile
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1905&size=45&page=269
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1905&size=45&page=292
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1905&size=45&page=327
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1905&size=45&page=352
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1905&size=45&page=382
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1905&size=45&page=408
Weitere Beiträge zur Frage der Alkoholwirkung auf das Herz und den Kreislauf 2 Teile
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1909&size=45&page=247
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1909&size=45&page=281
Herpes zoster und die Innervationssegmente des Rückenmarkes
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1910&size=45&page=1222
Beitrag zur Kenntnis der Läsionen des Thalamus opticus 4 Teile
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1912&size=45&page=1193
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1912&size=45&page=1226
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1912&size=45&page=1261
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1912&size=45&page=1293
Zur Symptomatologie und Diagnose der Störungen der Cauda equina und des Conus medullaris
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1913&size=45&page=33
Pseudogibbus (Pseudokyphosis) traumaticus 2 Teile
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1913&size=45&page=267
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1913&size=45&page=305
Ein Beitrag zur Kenntnis der Zwangsvorstellungen 2 Teile
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1901&page=271&size=45
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmw&datum=1901&page=302&size=45
Haškovec in der Tagespresse:
- September 1907 Das Eisenbahnunglück in Neu-Paka – Gutachter
- Februar 1911 Der Schädel des Hussitenführers Zizka
- November 1913 Ein Irrsinniger ermordet seine Familie. Der Fabrikant Skorkowsky erschießt Frau und Kind, verletzt sein zweites Kind schwer und begeht Selbstmord
- November 1913 Die Familientragödie in Smichov
- April 1927 Dr. Franz Dehms Testament – Anfechtung durch die Verwandten – geistig gesund oder geisteskrank?
- Juni 1929 Klinik Haškovec wird wieder eröffnet
- Juni 1931 Ärztliches Zeugnis als Voraussetzung der Eheschließung
- Juni 1931 Ehefähigkeitszeugnis
- September 1931 Der I. Internationale Neurologische Kongreß in Bern
- Dezember 1931 Zur psychohygienischen Bewegung
Text: Reinhard Mundschütz